Weitere Bienenprodukte

  1. Gelče Rojale
  2. Wachs
  3. Bienengift


1 Gelèe Royale


1.1 Herkunft


Gelèe Royale oder Weiselfuttersaft wird in den Futtersaftdrüsen der Ammenbienen produziert und zur Fütterung der Königinnenlarven in den Weiselzellen abgelagert.

1.2 Inhaltsstoffe


Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind: Eiweiß und Aminosäuren 12,3% Zucker 12,5% Fette 6,5% Mineralstoffe 0,8% Wasser 65-70% Daneben finden sich noch Vitamine, Fermente, antibiotische und hormonähnliche Stoffe.


1.3 Gewinnung


Zur Aufzucht der Weiselzellen werden die klassischen Methoden der Königinnenzucht angewendet. Die Larven werden am 3. Tag nach dem Umlarven entnommen und das Gelèe Royale wird geerntet. Zu diesem Zeitpunkt ist die gewinnbare Menge am größten. Angeblich ist es zu diesem Zeitpunkt auch am wirksamsten. Pro Weiselzelle kann man ca. 0,3 g Futtersaft erhalten. Gelèe Royale ist licht- und temperaturempfindlich. Die Aufbewahrung sollte daher lichtgeschützt und im Kühlschrank erfolgen. Dann ist es mehrere Wochen lagerfähig. Spezialbetriebe entziehen das Wasser durch Gefriertrocknung und machen den Futtersaft dadurch für lange Zeit haltbar.

1.4 Anwendungsform und Wirkung


Gelèe Royale kann als stärkendes und anregendes Mittel angesehen werden. Bei sublingualer Einnahme (d. h. unter der Zunge zergehen lassen) hat es eine bessere Wirkung, als wenn es mit Honig vermischt eingenommen wird. Seine medizinische Wirkung ist jedoch teilweise noch umstritten. Hauptverbraucher ist heute die pharmazeutische Industrie zur Herstellung kosmetischer Produkte.

2 Wachs

2.1 Herkunft


Wachs wird in den Wachsdrüsen der Arbeitsbienen produziert und an den Wachsspiegeln ausgeschieden. Von dort wird es mit den Beinen abgenommen, zum Mund geführt, mit dem Sekret der Oberkieferdrüse vermischt und mit Hilfe der Mandibeln weich und geschmeidig geknetet. Die Wachsproduktion ist bei 13-18 Tage alten Bienen am größten. Aus der gerade herrschenden Tracht kommen weitere Stoffe (Farbstoffe, Pollen) dazu, und das Wachs erhält eine charakteristische Farbe. Bei Löwenzahn- oder Sonnenblumentracht ist das produzierte Wachs gelb gefärbt, bei Zuckerfütterung, Robinien- oder Waldtracht weiß.

2.2 Zusammensetzung

Reines Bienenwachs besteht aus dem Palmitinsäureester des Myricylalkohols (Myricylpalmitat) sowie aus freier Cerotinsäure im Verhältnis von 86:14 und enthält noch zahlreiche andere feste Kohlenwasserstoffe, Aromastoffe sowie Drüsensekrete der Biene, die als Weichmacher beigefügt werden. Zwischen dem Wachs der verschiedenen Bienenrassen gibt es gewisse chemische Unterschiede. Der Schmelzpunkt liegt bei 64-65 Grad Celsius. Wachs enthält auch einen beträchtlichen Anteil an Vitamin A, der aus fettlöslichen Pollenfarbstoffen stammt. Im Verlauf der Bruttätigkeit gelangen eine Fülle weiterer Stoffe in das Wachs, so daß sich im Altwachs wesentlich mehr Inhaltsstoffe nachweisen lassen als im frisch produzierten Jungfernwachs. Fettlösliche Stoffe aus der Varroa- und Wachsmottenbekämpfung reichern sich im Wachs an.

2.3 Gewinnung und Verarbeitung

Der Wachsertrag pro Volk ist stark von der Betriebsweise abhängig. Ständige Bauerneuerung und eine gute Tracht erhöhen den Wachsertrag. Stark bauende Völker haben meist auch den höchsten Honigertrag. Obwohl der Wachsanteil in dunklen Waben höher ist als in hellen, sinkt die Ausbeute bei der Verarbeitung, da die zahlreichen Puppenkokons das Wachs aufsaugen. Zur Wachsgewinnung werden die Waben mit Wachsschmelzern unterschiedlicher Bauart (Sonnen-, Elektro-, Dampfwachsschmelzer) eingeschmolzen und die Trester (= Larvenkokons, Pollenreste etc.) vom Reinwachs getrennt. Nach mehrmaligem Umschmelzen und Klären kann es dann weiterverarbeitet werden.

2.4 Verwendung

Kosmetische Industrie und Lackindustrie, Kerzen- und Mittelwandherstellung.

3 Bienengift

Das Bienengift ist ein bieneneigenes Produkt und wird in der Giftdrüse gebildet. Es wird in der Giftblase gespeichert und beim Stechakt durch den Stachelapparat injiziert.

3.1 Zusammensetzung

Die wesentlichen Bestandteile sind:
Melittin: Eiweißkomponente, ca. 50% der Trockenmasse
Apamin: Eiweißkomponente, ca. 3% der Trockenmasse
Phospholipase A: Enzym, 14% der Trockenmasse
Hyaluronidase: Enzym, 2% der TM
Histamin: in Spuren vorhanden, verursacht starken Juckreiz

Junge, gerade schlüpfende Bienen haben noch kein Gift. Erst ab dem 15.-20. Lebenstag ist die Giftblase gefüllt und enthält zu diesem Zeitpunkt 0,3 Milligramm flüssiges Gift. Dies entspricht 0, 1 Milligramm Trockengift. Die größte Giftmenge haben die mit viel Pollen aufgezogenen Bienen im Frühjahr. Ohne Pollennahrung kann kein Gift gebildet werden.

3.2 Gewinnung und Verwendung

Bei der Bienengiftgewinnung werden die Bienen durch elektrische Reizung veranlaßt, in eine Unterlage zu stechen, aus der das Gift dann herausgelöst wird. Für medizinische Zwecke wird Bienengift in größerem Umfang eingesetzt, da es auf den menschlichen Organismus eine vielseitige Wirkung ausübt. Es beeinflußt die Membrandurchlässigkeit, die Gewebedurchblutung, erweitert die Gefäße und senkt den Blutdruck, es regt die Cortisonbildung im Körper an und beeinflußt dadurch Rheumaerkrankungen günstig.

Bienen

Honig
Pollen
Propolis

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